Daytona 675 Forum

Guten Abend Gemeinde,

ich bin der Börni und habe mich hier angemeldet, um mich etwas mehr über die Daytona zu informieren, besitze somit (noch) keine.
Ich fahre zur Zeit, bzw. fuhr eine Yamaha R1 (RN19).

Wie komm ich dazu über die Daytona nachzudenken?
Nun, ich hoffe Ihr erfahrenen Daytonapiloten könnt mir da beim Weiterdenken helfen.

Wie bereits geschrieben, habe ich (noch) eine Yamaha R1. Ich bin ausschließlich Straßenfahrer, für effektives fahren auf dem Track fehlt mir leider die Zeit.
Bei meiner R1 durfte ich mir letztes Jahr einen Motorschaden zuziehen. Grundsätzlich stellt sich mir also die Frage, neuer Motor, oder neues Mopped.
- Was für die R1 spricht, ich habe viel Eigenarbeit investiert um sie auf mich abzustimmen, technisch wie optisch. Sowas gibt man natürlich ungerne auf.
- Was gegen sie spricht, für die Straße definitiv zu viel Power, was ich selbst eingestehen muss. Man muss ständig aufpassen, dass man in Kurven nicht zu sehr am Hahn zieht, während die 600er anschieben. Klar, als Schwanzverlängerung natürlich prima, grade mein Exemplar, aber Autobahn muss nicht sein, und wo anders hat man dafür sowieso keine Möglichkeit.
- Ehester Grund sie NICHT abzugeben ist die Optik, da hatte Yamaha total meinen Geschmack getroffen! Eigenkreativität kann ich auch wieder an der Daytona auslassen, daran sollte es jetzt nicht scheitern.

Wenn also zu viel Power, was dann? Da käme mir, da ich eher die Yamaha-Brille auf habe, nur eine kleinere Yamaha in die Garage. Als SS wäre das die R6. Suzuki, Honda, Kawa ist alles no go für mich, gefallen mir alle nicht bis auf die CBR, aber dann sowieso lieber die Daytona, ergo fällt Honda auch flach.
- Eine 600er würde mir für die Straße voll und ganz ausreichen, bin von Mittourern schon öfters mal eine R6 gefahren, sicher, wenn man eine friesierte Kilo gewöhnt ist, etwas schwach auf der Brust, aber so viel Sorgenfreier, da fährt man endlich mal die Kurven ohne nachzudenken was passiert wenn man mal ein unruhiges Handgelenk hat. Zudem um so einiges handlicher, was aber bei den 600ern von vorne rein klar war.
600er reicht aus, 750er muss also nicht sein.

Jetzt haben mir die Kollegen auf der Arbeit alle erstmal Triumph empfohlen, die fahren alle selber die Engländer und scheinen sehr überzeugt von denen zu sein. Ich muss eingestehen, dass ich mich nie mit anderen Moppeds außer Japsen befasst habe, und somit ist Triumph völlig Neuland für mich, vor allem was 3-Zylinder Motoren angeht.
Also mal auf der Triumph-Homepage schlau gemacht, und da sind die Auswahlmöglichkeiten ja sehr beschränkt, wenn es um SS geht. Was ich aber nicht weiter schlimm finde, da die Daytona ein sehr schönes Mopped ist, und in einer ccm Klasse wo die Engländer sicher schon mit der Logik rangegangen sind, die ich oben mit der R1 vermisse.

Also Daytona 675.

Jetzt bin ich hier.

Was ich mir jetzt zusammen Denken konnte ist folgendens(bitte korregiert mich):
- 3 Zylinder statt 4 = Gleichmäßigere Leistungsentfaltung(?) Konnte ich bei der Yamaha zwar größtenteils beheben, aber obenrum geht die immer noch als ob man da nenn Nachbrenner zündet.
- Da ja nur 3 Zylinder, weniger Motor = Schlanker, leichter. Kann man so stehen lassen denke ich.
- Da 3 Zylinder, vollkommen andere Soundkulisse, welche ich auf Youtube aber jetzt nicht förmlich raushören konnte. Vorteil/Nachteil? Da denke ich mir, wie bei allem Anderen, muss man live gehört haben.
- Da 675ccm, klare Chefsache gegenüber den 600ern.
- Optik gefällt mir gut, wobei ich sie der(meiner) R1 nicht vorziehen würde.

FRAGEN:
- Wie sind die Intervale bei Triumph? Ich kenne von Yamaha alle 10k und die mach ich alle selbst.
- Da "nur" 3 Zylinder, weniger Kraftverteilung = Höher Verschleiß?
- Wie ist es mit der Verarbeitung an sich? Muss man da alle 5k die Schrauben nachziehen wie bei Ducati, oder hat man da auch Ruhe und kann man sich auf das Material verlassen, habs nicht so gern wenn mir schon wieder der Motor kaputt geht.
- Wie ist der Motor so bzgl. Leistungsentfaltung? Ist er wirklich den 4er 600ern klar im Vorteil? Da würde ich auch gerne was ausführlicheres lesen wenns sein darf.
- Fahrverhalten bzgl. Fahrwerk, Gewicht. Sitzposition im Vergleich zu anderen Maschinen?
- Eventuelle Kinderkrankheiten?
- Sonstiges womit man mich überzeugen könnte eine Daytona zu kaufen und meine R1 zu entsorgen?


Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir bei diesem Thema behilflich sein könntet.

Grüße,

Börni

Willkommen Börni,
einfach Probefahrt machen , kann man beim Thriumph-Händler

Servus Börni,

herzlich willkommen bei uns

Wie der rgv250 schon richtig bemerkt hat, wirst du bei einer Probefahrt die meisten Antworten selbst er"fahren" können.

FRAGEN:
- Wie sind die Intervale bei Triumph? Ich kenne von Yamaha alle 10k und die mach ich alle selbst.
Korrekt, alle 10.000 km, alle 20.000 kommt die grössere Insp. mit Ventilspiel-Kontrolle etc.
- Da "nur" 3 Zylinder, weniger Kraftverteilung = Höher Verschleiß? Kann man glaub ich nicht behaupten, gibt hier einige mit deutlich über 40k Laufleistung und auch der Motor der Dauertest 675 aus der Zeitschrift motorrad sah nach 50k picco bello aus
- Wie ist es mit der Verarbeitung an sich? Muss man da alle 5k die Schrauben nachziehen wie bei Ducati, oder hat man da auch Ruhe und kann man sich auf das Material verlassen, habs nicht so gern wenn mir schon wieder der Motor kaputt geht.
Schrauben Manche hier haben schon von werksseitig nicht ganz fest angezogenen Verkleidungsschrauben oder auch einer Schelle am Kühler berichtet, vor allem aber die früheren Modelle 06-08, bei den neueren ist mir nix bekannt. Mein Tipp: Einfach nach dem Kauf beim ersten gemeinsamen Kuschelabend in der der Garage mal nachprüfen .
- Wie ist der Motor so bzgl. Leistungsentfaltung? Ist er wirklich den 4er 600ern klar im Vorteil? Da würde ich auch gerne was ausführlicheres lesen wenns sein darf. Motor und Sound sind neben Optik und Fahrwerk DIE Argumente für die Daytona. Wenn du die R6 kennst, wirst du das das deutlich früher anliegende Drehmoment durch das Hubraumplus und die 3-Zylinder deutlich merken, ab 4000 RPM gehts vorwärts und ab 8000 legt sie nochmal ne gute Schippe nach. Anders als bei der R6 hast du aber die höchste Leistung nicht vor dem Begrenzer sondern doch ein wenig davor. Unbedingt Probefahrt machen
- Fahrverhalten bzgl. Fahrwerk, Gewicht. Sitzposition im Vergleich zu anderen Maschinen? Sitzposition supersportlich vorderradorientiert, geht für ungeübte Fahrer mal schnell auf die Handgelenke. Original Fahrwerk ist top, auch sehr sportlich straff ab Werk. Solltest du weniger als 75kg auf die Waage bringen, solltest du es ein wenig weicher einstellen, ansonsten passt das Werkssetup ziemlich gut. Durch die schmale Bauweise und das relativ geringe Gewicht ein absolutes Handlingwunder
- Eventuelle Kinderkrankheiten? Laderegler bei früheren Modellen, wird auf Kulanz getauscht. Batterie ist aufgrund der Gewichtsreduktion relativ klein dimensioniert. Steuerkette bzw. -Spanner haben bei manchen schon für eine erhöhte mechanische Geräuschkulisse gesorgt. Relativ breite Streuung was den Ölverbrauch angeht, manche gegen 0, andere vor allem auf der Renne sehr hoch, einfach regelmässig kontrollieren. Zu den "Problemen" findest du alles hier im Forum
- Sonstiges womit man mich überzeugen könnte eine Daytona zu kaufen und meine R1 zu entsorgen? Mach ne Probefahrt, wenn möglich mit ein paar schönen Kurven, dann überzeugt dich die englische Lady von ganz alleine

Servus.

Kurzum:

Probefahren

Kaufen

Hi

deine Fragen wurden ja schon ,,Gott sei Dank" beantwortet
da kann ich auch nur noch sagen ab zu Händler
eine Probefahrt> Ergebnis kaufen

Lg
Maggy

natürlich auch ein herzliches Willkommen

Ohne Probefahrt kauf ich mir sowieso kein Mopped, das ist selbstnatürlich!

Vielen Dank Synthetic, dass du dich meiner Fragen angenommen hast!

Dass sie nicht vor dem Begrenzer ihre Leistung entfaltet sondern ein Stück davor, finde ich prima. Dort bin ich nämlich viel zu selten
Einzige Minus was ich bis Dato sehe, wäre dass die Ventile alle 20k anstatt mir gewohnten 40k gemacht werden müssen, aber das soll kein Dram sein, man weiß ja wie es geht. Zur Laufleistung mit 50k, wenn sie das locker wegsteckt, ist es gut, wenn ab dann die Wehwehchen anfangen eher weniger gut, meine alte RN12 hat die 90k gesehen bevor sie mir entwendet wurde. Aber ich denke das wird jedes Bike schaffen welches ordentlich gewartet wird.

Ich denke ich werd mich mal auf eine Date mit der Lady einlassen!

Und ein Danke an die Anderen, für die herzliche Aufnahme, hoffen wir mal, dass ich auch bleibe!


Börni

Sooo liebes Forum!

Wie man ja heraus lesen konnte, war die "Tona" (hab ich hier aus dem Forum gelernt *aufs Holz klopf*) ja mehr Theorie und Zukunftsmusik.
Naja, Zukunftsmusik ist sie nach wie vor, allerdings hat sich mein Vorhaben gefestigt.

Ich werde die R1 verkaufen, habe noch nebenbei eine XJ600, die wird geschlachtet und kommt somit auch weg.
So oder so, mit oder ohne Daytona.

Die Probefahrt steht auch bald an, da ich (noch) bei POLO arbeite, habe ich natürlich nach der Entdeckung der Daytona mal die Verbindungen spielen lassen und werde also bald eine Daytona 675 von unserem nahegelegenen Triumphhändler Probe fahren, so lang ich will, kost mich nichts. Einzige was ich zahlen muss ist das Brennzeugs, aber das ist auch selbstverständlich.
Also mal nen Samstag frei machen und mit der Lady auf Tuchfühlung gehen.

- Natürlich hab ich jetzt keine "Daytona"-Brille auf und leg mich jetzt nicht schon hochpreisend fest. Ich habe vor mir eine zuzulegen, das betrachte ich aber ganz nüchtern und die Fahrt kann mich eventuell auch davon abhalten.
Gehen wir aber erstmal davon aus, dass ich begeistert absteige(sonst hab ich ja nichts mehr zu erzählen ), dann möchte ich definitiv eine rote. Fakt.
Jetzt hab ich mich so gut es geht natürlich informiert wie es mir möglich ist.
Die Facelift-Version hat wohl kleine aber feine Überarbeitungen seitens des Motors erhalten. Unterscheiden kann ich die aktuelle und die Vorfacelift nur an den Scheinwerfern, ist für mich wohl noch etwas schwierig.

Auch wenn die neuere klar für sich spricht, bin ich mir nicht ganz sicher welche Reihe ich mir zulegen sollte.
Die Facelift hat die Überarbeitungen, die erste ist aber, so weit ich das richtig erkenne, gute 1000-2000€ günstiger.

Darum Frage an die Maestro, "lohnt" sich die Facelift wirklich, oder komm ich mit der alten genau so gut weg?


Ich freu mich auf die Probefahrt!!

Börni

Du kommst mit der alten sicherlich genauso gut weg, aber wenn dich die Optik der neuen nicht "stört" und du die zusätzlichen Taler übrig hast, würd ich zum Facelift raten.
Grund: etwas verbesserte Bremse, einfache Nachrüstung QuickShifter, weichere Gasannahme etc.... zwar an sich alles kleinere Verbesserungen aber in Summe muss man schon sagen, dass das Facelift das leicht bessere Bike ist. Fahre selber die Ur-Daytona von 2006 und würd sie aber nicht eintauschen wollen

lustig, bei dir ist die situation derzeit in etwa umgekehrt wie bei mir

ich plane die daytona noch 1-2 jahre zu behalten und dann auf eine r1 (o.ä.) um zu steigen, weil sie mir ein bisschen zu wenig power hat... einfach dieses "von unten raus beschleunigen", stell ich mir bei einer 1000er um welten besser vor, als bei der daytona - bin noch keine 1000er gefahren, also fehlt mir da noch die erfahrung [auf anschlag kannst sowieso weder eine daytona, noch ein anderes supersport moped legal auf öffentlichen straßen bewegen, genauso darfst bei keinem dieser mopeds wie ein idiot am hahn ziehen wennst in der kurve liegst... eh klar]

schlagend wird wohl auch, wie handlich eine aktuelle 1000er in ein paar jahren im vergleich zur daytona ist... dass es nicht besser sein wird weiss ich schon, aber zumindest annähernd agil bei besserer leistung aus dem drehzahlkeller - r1 gefällt mir auch vom design her sehr gut, s1000rr hat das bessere gesamtpaket

wenn du mit der daytona mal gefahren bist, gib mal bitte feedback im direkten handling-vergleich, thanks

Haha,
da wirst du überrascht sein...ich hab mir die Daytona geholt weil eben eigentlich keine 4zylindrige 1000er besser geht (von unten raus) kannst ja in jedem Test rauslesen.
Und vom Motor Charakter her im Vergleich zur Tona schläfst auf ner 100er ja sofort ein ...

Und vom handling und ansprechverhalten her ist die Tona sowas von direkt-Gedankengesteuertes, da kommst dir auf ner 4Zyl wie auf einer dicken Ente vor ...

Ich bin damals auch die Kilogixxer K7 probegefahren (Ok, zugegebener Maßen ist die wahrscheinlich nicht mit einer S1000RR o. ä. vergleichbar). Die ist im Vergleich ein Walfisch gewesen, der zwar viel leichter schnell wurde, aber 1. viiiieeeel zu schnell und 2. hat man das auch noch kaum gemerkt. Man mußte sich also ständig zurückhalten und hat dann nichts erlebt. Ich find, wenn 1000er für die Landstraße, dann kein Supersportler, für die Renne ist das natürlich was anderes.

Achja: Herzlich willkommen!

Böhser Onkel hat geschrieben:Und vom handling und ansprechverhalten her ist die Tona sowas von direkt-Gedankengesteuertes, da kommst dir auf ner 4Zyl wie auf einer dicken Ente vor ...

wenn mir das wer sagt, der alle aktuellen supersportler mal unter'm hintern hatte und versucht hat objektiv zu vergleichen...

ich kann mir nicht vorstellen, dass es nix bissigeres als eine daytona (von unten raus) gibt - in richtung KTM schau, aber die gefallen mir nicht

also deswegen die bitte um feedback von wem der eine r1 gewohnt ist und erstmalig die daytona probiert (obwohl es vom text her eh schon wieder nicht objektiv wird, wenn die kaufzusage vor der ersten probefahrt gemacht wird)

@TOM
@Böhser Onkel

Habt Ihr schon mal 'ne RSV 4 getestet?


Ciao
Tommy

TOM hat geschrieben:
also deswegen die bitte um feedback von wem der eine r1 gewohnt ist und erstmalig die daytona probiert (obwohl es vom text her eh schon wieder nicht objektiv wird, wenn die kaufzusage vor der ersten probefahrt gemacht wird)

Ich bin von der R1 auf die Tona umgestiegen. Allerdings von der Ur-R1/ RN01. Die RN12 bin ich allerdings auch öfter gefahren, hatte ein freund von mir

Ums kurz zu machen. Ich habe nur eine Sache vermisst. Kraft, egal welcher Gang. Das wars aber auch schon.
Bin mit der Daytona auf Anhieb flotter unterwegs gewesen, weil eben die Kraft nicht so brutal zerrt.
Das sie handlicher ist, ist eine Sache, aber grade aus den Kurven raus fährt sie sich entspannter, weil man doch einfach etwas früher und mit mehr Gas aus der Kurve rausbeschleunigt, ohne gleich Angst zu haben, das das HR weggeht. da ist die gefahr bei einer 1000er um Welten grösser.
Mein Fazit ist: Wer Fahrtechnisch nicht auf hohem Niveau unterwegs ist, fährt mit einer 600er bzw. 675er entspannter und auch schneller

@ Tommy675
nein, was man so liest ist die RSV 4 ein gelungenes ding, zwischen kraft und agilität... aber das design spricht mich überhaupt nicht an, ich will was fahren dass mir auch gefällt

@Bremser
Genau dieses "Kraft in allen Lagen/Gängen/Situationen" vermisse ich inzwischen... und die gefahr mit dem in der Kurve zu früh ans Gas gehen... hoffe ich doch sehr dass sich in den nächsten 1-2 jahren die traktionskontrollen soweit in den consumer-bereich bewegt haben, dass die gefahr nicht mehr so gegeben ist (aber wie gesagt, wer kein gefühl hat, der darf sich auch auf keine 675er setzen)