Fahrverbot für Biker am Feldberg? (UPDATE)
Verfasst: Do 18. Jun 2009, 09:43
Hab ich in einem anderen Forum gefunden:
Werden Motorräder demnächst an Wochenenden vom Feldberg verbannt, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren? Für Anfang Juli ist ein Gespräch bei Landrat Ulrich Krebs (CDU) geplant, in dem alle Optionen auf den Tisch kommen sollen.
Hochtaunus. Es scheint unvermeidlich: In den Frühlings- und Sommermonaten steigt die Anzahl der Motorradunfälle rund um den Feldberg. Tote und Schwerverletzte sind häufig die tragische Folge, und nicht immer sind nur die Biker selbst betroffen. Gefährlich wird es auch für Wanderer, wie am vergangenen Samstag auf der Kanonenstraße geschehen (wir berichteten). Der Schmittener Stammtisch Philipp Ludwigs Erben fordert jetzt rund um den Feldberg ein Fahrverbot für Motorradfahrer am Wochenende.
Eine reine Stammtischparole ist das jedoch nicht. Auch bei der Polizei, im Landratsamt und in mehreren Rathäusern wird diskutiert, was getan werden kann. «Anfang Juli wird es ein Gespräch mit dem Landrat, der Polizei und einigen Bürgermeistern geben», bestätigt Kreissprecherin Pamela Ruppert. Auch das geforderte Verbot soll dabei zur Sprache kommen. «Wir werden aber verschiedene Möglichkeiten vorstellen, und die Umsetzung diskutieren.»
Kinkel dafür, Rosentreter dagegen
Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG) hat sich schon eine Meinung gebildet: «Mir wäre ein Verbot das Liebste», sagt er. Alles andere habe keinen Zweck. «Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kanonenstraße ist das Problem nicht zu lösen», ist er sich sicher. Zudem wären davon nicht nur die Motorradfahrer betroffen. «Und auch ich will von Oberursel nicht mit Tempo 60 nach Schmitten fahren», sagt Kinkel.
«Ich halte nichts von Fahrverboten», kommentiert Dieter Rosentreter (FDP) die Diskussion. Denn Oberursels Erster Stadtrat denkt nicht, dass das Problem damit zu lösen wäre. «Das lässt sich kaum kontrollieren», deutet er eine Schwierigkeit an. Er fordert verstärkte Kontrollen am Wochenende. «Wir können mehr machen und haben dafür auch das notwendige Blitzgerät.» Auch Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) hält nichts von Verboten und appelliert an die Biker, die geltenden Regeln einzuhalten.
Ganz richtig liegen Rosentreter und Helm mit ihrer Einschätzung jedoch nicht, wie die Erfahrungen im Landkreis Odenwald zeigen. Auf der sogenannten Krähbergstrecke, der Landesstraße 3108 auf dem Abschnitt zwischen Beerfelden-Hetzbach und Hesseneck-Kailbach, gab es vom 15. März bis 31. Oktober 2008 ein Wochenend- und Feiertagsfahrverbot für Motorräder. Mit eindeutigen Resultaten: Im Jahresvergleich sind die Motorradunfälle von 111 (2007) auf 69 (2008 ) zurückgegangen. Keiner davon fand während der Sperrzeiten statt. Wie Odenwalds Landrat Horst Schnur (SPD) mitteilt, sei das Ziel, Unfälle zu vermeiden, erreicht. Die Sperrung bleibt deshalb bestehen (siehe Interview).
Siegfried Schlott von der Polizeidirektion Hochtaunus gibt zu bedenken, dass es bei der Kontrolle eines Fahrverbots Probleme geben könnte. Zugleich erinnert er an die Anwohner rund um den Feldberg, die in den Sommermonaten nur mit dem Motorrad fahren würden, und die von einem derartigen Verbot auch betroffen wären.
Zu den Betroffenen würde auch Feldberghof-Wirt Peter Stürtz zählen. Er steht einem Verbot «komplett neutral» gegenüber, wie er sagt und betont: «So kann es nicht bleiben.» Viele ältere Gäste oder Familien fühlten sich von Rasern bedroht. Als geschäftsschädigend würde Stürtz – selbst Motorradfahrer – ein Verbot nicht einschätzen. «Da sind andere Dinge wie etwa der Parkplatzmangel entscheidender.»
Philipp Ludwigs Erben wollen auf den Gesprächstermin beim Landrat nicht warten. Sie haben auf ihrer Internetseite die Petition «Raserstopp!» gestartet. Bis 31. Juli können Besucher unter http://www.philipp-ludwigs-erben.de durch Namenseintrag die Petition virtuell unterzeichnen.
Werden Motorräder demnächst an Wochenenden vom Feldberg verbannt, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren? Für Anfang Juli ist ein Gespräch bei Landrat Ulrich Krebs (CDU) geplant, in dem alle Optionen auf den Tisch kommen sollen.
Hochtaunus. Es scheint unvermeidlich: In den Frühlings- und Sommermonaten steigt die Anzahl der Motorradunfälle rund um den Feldberg. Tote und Schwerverletzte sind häufig die tragische Folge, und nicht immer sind nur die Biker selbst betroffen. Gefährlich wird es auch für Wanderer, wie am vergangenen Samstag auf der Kanonenstraße geschehen (wir berichteten). Der Schmittener Stammtisch Philipp Ludwigs Erben fordert jetzt rund um den Feldberg ein Fahrverbot für Motorradfahrer am Wochenende.
Eine reine Stammtischparole ist das jedoch nicht. Auch bei der Polizei, im Landratsamt und in mehreren Rathäusern wird diskutiert, was getan werden kann. «Anfang Juli wird es ein Gespräch mit dem Landrat, der Polizei und einigen Bürgermeistern geben», bestätigt Kreissprecherin Pamela Ruppert. Auch das geforderte Verbot soll dabei zur Sprache kommen. «Wir werden aber verschiedene Möglichkeiten vorstellen, und die Umsetzung diskutieren.»
Kinkel dafür, Rosentreter dagegen
Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel (FWG) hat sich schon eine Meinung gebildet: «Mir wäre ein Verbot das Liebste», sagt er. Alles andere habe keinen Zweck. «Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kanonenstraße ist das Problem nicht zu lösen», ist er sich sicher. Zudem wären davon nicht nur die Motorradfahrer betroffen. «Und auch ich will von Oberursel nicht mit Tempo 60 nach Schmitten fahren», sagt Kinkel.
«Ich halte nichts von Fahrverboten», kommentiert Dieter Rosentreter (FDP) die Diskussion. Denn Oberursels Erster Stadtrat denkt nicht, dass das Problem damit zu lösen wäre. «Das lässt sich kaum kontrollieren», deutet er eine Schwierigkeit an. Er fordert verstärkte Kontrollen am Wochenende. «Wir können mehr machen und haben dafür auch das notwendige Blitzgerät.» Auch Königsteins Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) hält nichts von Verboten und appelliert an die Biker, die geltenden Regeln einzuhalten.
Ganz richtig liegen Rosentreter und Helm mit ihrer Einschätzung jedoch nicht, wie die Erfahrungen im Landkreis Odenwald zeigen. Auf der sogenannten Krähbergstrecke, der Landesstraße 3108 auf dem Abschnitt zwischen Beerfelden-Hetzbach und Hesseneck-Kailbach, gab es vom 15. März bis 31. Oktober 2008 ein Wochenend- und Feiertagsfahrverbot für Motorräder. Mit eindeutigen Resultaten: Im Jahresvergleich sind die Motorradunfälle von 111 (2007) auf 69 (2008 ) zurückgegangen. Keiner davon fand während der Sperrzeiten statt. Wie Odenwalds Landrat Horst Schnur (SPD) mitteilt, sei das Ziel, Unfälle zu vermeiden, erreicht. Die Sperrung bleibt deshalb bestehen (siehe Interview).
Siegfried Schlott von der Polizeidirektion Hochtaunus gibt zu bedenken, dass es bei der Kontrolle eines Fahrverbots Probleme geben könnte. Zugleich erinnert er an die Anwohner rund um den Feldberg, die in den Sommermonaten nur mit dem Motorrad fahren würden, und die von einem derartigen Verbot auch betroffen wären.
Zu den Betroffenen würde auch Feldberghof-Wirt Peter Stürtz zählen. Er steht einem Verbot «komplett neutral» gegenüber, wie er sagt und betont: «So kann es nicht bleiben.» Viele ältere Gäste oder Familien fühlten sich von Rasern bedroht. Als geschäftsschädigend würde Stürtz – selbst Motorradfahrer – ein Verbot nicht einschätzen. «Da sind andere Dinge wie etwa der Parkplatzmangel entscheidender.»
Philipp Ludwigs Erben wollen auf den Gesprächstermin beim Landrat nicht warten. Sie haben auf ihrer Internetseite die Petition «Raserstopp!» gestartet. Bis 31. Juli können Besucher unter http://www.philipp-ludwigs-erben.de durch Namenseintrag die Petition virtuell unterzeichnen.