Unser Italientrip - Chaos am Stiefel
Verfasst: Mo 8. Aug 2011, 23:16
Nun sehe auch ich mich mehr oder minder verpflichtet, meine Erfahrungen unserer Motorradrundreise in Italien zum Besten zu geben. Ich hoffe es artet nicht ganz so aus wie bei Sid, aber einige Sachen haben mir recht errinern lassen
Zur Vorgeschichte:
Seit geraumer Zeit kam uns vier die Idee mal eine schöne Woche im sonnigen Italien zu nehmen. 2 von uns waren die Jahre davor auch schon in der Ecke, daher waren alle begeistert und sofort dabei. Das ganze wurde mit mehreren
Hopfenkaltschorlen besiegelt und bestritten.
Die Teilnehmer:
Musi - Suzuki GSXR 1000 Streetfighter
Carlo - Kawasaki ER 6n
Peter - Kawasaki Ninja 636
Felix - Daytona 675
0. Tag (Sonntag, Vorbereitung)
Extra wegen des Urlaubs bin ich schon gegen 1800 in München angereist. Vorher noch auf der Bahn abgelichtet worden - Passbilder folgen wohl demnächst. Dementsprechend war ich schonmal gut gestimmt. Egal, dacht ich mir, morgen sitz de aufm Bock und dann gehts nur noch vorwärts. Gesagt getan, aber erst einmal Tasche packen. Die Wahl fiel auf eine Hecktasche von SW-Motech. Sehr gelungene Sache, kaum spürbar und schnell auf und abgesattelt. Stauraum ist auch vorhanden, also rein mit dem Zeugs. Nur, was nimmt man auf eine Motorradtour mit?!
Meine Wahl viel auf eine diverse Auswahl von Socken, Unterwäsche und Shirts. Badehode und Handtuch, Straßenschuhe und Waschzeug war auch noch dabei. Sogar die dumme Regenkombi sowie Kettenspray und Motoröl kamen mit; die Regenkombi sollte noch zum Einsatz kommen.
1. Tag (Montag)
Der Wecker läutet kurz nach 7 Uhr in der früh. Für kronische Langschläger wie mich natürlich mitten in der Tiefschlafphase. Egal, heut gehts los. Also, raus aus den Federn und Kaffeemaschine an. Nach 2 Tassen Kaffee und der guten Morgen Kippe kerte langsam leben in den Kadaver. Peter kam rum und wir sattelten die Bikes. Musi kam kurze Zeit später um die Ecke und Carlo haben wir draußen vor der Uni getroffen. So gegen 9 gings dann zusammen los. Erste Station war Unterhaching, weil Peter irgend was bei seiner Freundin vergessen hatte. Auf dem Weg dahin kam mir mein Vorderreifen recht komisch vor. Als ob es eiern würde. Schwer zu beschreiben. Nur einmal eingeredet, kriegt man sowas schlecht weg.
Bei Peters Freundin angekommen, standen Carlo und ich davor. Ein netter, älterer Opa sah uns missmutig an und fragte, wo es denn hingeht. "Nach Italien!" sagten wir und er schaute sich die Bikes an. Die Pause nutze ich um das Vorrad zu prüfen und der Opa fragte, ob alles in Ordnung ist. Habe ihm halt gesagt, das es etwas eiert. Und er sagte einkalt: "Sicher dass das Rad eiert und nicht du?". Alter bin ich aus den Latschen gekippt, nicht schlecht! Komischerweise hat das Rad danach bei der Fahrt nicht mehr geeiert Danke an dieser Stelle!
Erklärtes Tagesziel war Falcade in Italien, also hieß es Kilometer machen. Auf die A95 Richtung Garmisch, dann Richtung Mittenwald und Scharnitz rüber nach Österreich. Kurz vor dem Grenzübertritt hielt Peter vor mir an und fuhr an den Seitenstreifen in eine Bucht. Ich natürlich vorbei gedonnert, aber schnell umgedreht. "Irgendwie ruckelt die" meinte er. Nix lief aus oder sonst was. Naja, die Maschine stand knapp 3 Wochen, da fiel unsere Prognose auf evtl. schlechten Sprit oder nen zugesetzten Benzinfilter. Also weiter, wird sich wegfahren...
Demnach gings weiter übers Kühtai, und der Name hats in sich. Plötzlich stand eine Herde bimmelnder Kühe mitten auf der Bahn. Wenn man da reinkachelt hat mans auch erlebt. Nunja, oben auf der Ebene haben wir Kurz gehalten, weils Peters Mopped immernoch nicht richtig lief, trotz neuem Sprit. Also nächste Kawa-Werkstatt gesucht. Die hatten noch 20 Minuten Mittagspause, also warten... Nach der Öffnung wurde aber schnell klar, dass die Jungs da keine Ahnung haben. Jedoch haben sie uns eine weitere (und letzte in der Gegend) Adresse von einem Kawa-Händler in Imst gegeben. Natürlich war und da schon fast klar, dass wir den Zeitplan nicht halten können. Wir wollten Richtung Sölden weiter, nur ist Imst in der anderen Richtung. Egal, also hin da. Eeeeewig die Werke gesucht, aber es sollte sich lohnen. Gleich rein da und das Diagnosegerät angeschlossen. "4x Fehler: Nockenwellensensor". Als ich das gesehen habe, dachte ich für Peter ist der Urlaub jetzt schon vorbei. Doch der Mechaniker wollte selber mal fahren. Er sich die Jacke angezogen und ein Klippnummernschild hinten dran gehangen. Sau stark! Einfach mit 2 Spanngurten festgeklipst. Ideal für schnelle Fluchtversuche [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1184.JPG[/img]
Als er wiederkam bestätigte er Peters ruckeln bis 6000 Upm. Dann hat er nen Bekannten angerufen, er meinte was mir Drosselklappen. Da gabs wohl mal eine Rückrufaktion, die nicht gemacht wurde. Uns wurde das zu lang und haben Peter das heutige Tagesziel erklärt und ihm eine Karte gegeben, dass er ggf. nachkommt, denn so bringt das keinen weiter. Gesagt getan, Musi, Carlo und ich düsen weiter und Peter deaktiviert mit dem Mech irgendwelche Hilfsdrosselklappen.
Wir jetzt zu dritt fuhren Richtung Timmelsjoch weiter. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01127.JPG[/img] Wegen finanzieller Probleme der örtlichen Gemeide werden einem da als Motorradfahrer 12€ abgeknöpft. Was will man machen, schöner kommt man selten nach Italien. Am Passo Rombo dann noch ein Beweisfoto gemacht und weiter Richtung St. Martin, unserem neuen Tagesziel. Dort in einem Motel eingecheckt, Taschen runter von den Böcken und gleich den Jaufenpass geknallt. Glücklicherweise hatten wir zwei HD-Actioncams dabei, die unsere Fahrt in diversen Situation recht gut wieder gibt [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01130.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1188.JPG[/img] Oben auf der Spitze angekommen haben wir eine SMS von Peter bekommen, er ist in St. Martin. Wir sind den Jaufenpass hinten wieder runter und zurück oben an der Spitze haben wir Peter getroffen, der auf Grund total offener Hilfsdrosselklappen jetzt einen Sound Jenseits von gut und böse hat. Wir waren jedenfalls froh das alle wieder dabei sind. Also wieder runter nach St. Martin und in der hiesigen Dorfbrauerei abgesackt. Irgendwann dann fertig in die Kiste gefallen, denn morgen solls ja weiter gehen.
2. Tag (Dienstag)
Bei bestem Wetter haben wir uns das Frühstück reingezogen und die Böcke gesattelt. Weiter Richtung Süden ging es dann weiter. Über Bozen und dann über sehr schöne Straßen/Pässe nach Falcade. Mittag gabs an einer Art Berg Kirche, hab zwischenzeitlich die Orientierung verloren [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01140.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01142.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01151.JPG[/img] Jedenfalls hats Peter mal wieder erwischt. Bei einer Passstraße Bergauf schätzt er die erste Kehre total falsch ein, das Hinterrad qualmt und der Motor heult auf. Zum Glück noch so rechtzeitig, dass er vor der Mauer zum stehen kommt. Der Junge hat echt das Pech gepachtet... Trotzdem ist ihm nichts passiert, zum Glück. Trotzdem ist alles auf HD festgehalten Dann in Falcade angekommen, Zimmer bezogen und die Taschen abgemacht. So deutlich geschmeidiger am Heck haben wir noch ein Ründchen gedreht. Highlight war der Passo Rolle. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01157.JPG[/img] Geiler Asphalt, schnelle und langsame Kurven, durch eine nicht all zu krasse Steigung hoch wie runter super zu fahren. Wer mal in der Ecke ist, absolut empfehlenswert! Um weiter zu unserem Hotel zukommen mussten wir leider noch den Passo Valles [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01162.JPG[/img] fahren Herrlich, egal in welche Richtung man fährt, erst müss immer ein Pass bewältigt werden! Bei leichtem Sonnenuntergang fuhren wir noch kurz in die Stadt um Treibstoff für die Säuferrotte zu besorgen. Dabei fuhr Peter hinter Carlo, Carlo bremst plötzlich und Peter schaltet zu langsam --> üüübelster Stoppi! Der Junge hats echt erlebt. Musi und ich sind dahinter fahren und sind fast vom Bock gefallen - herzhaft hab ich selten gelacht. Beim gemütlichen Bier und schöner Aussicht am Hotel wurde die Tour für den nächten Tag geplant. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01164.JPG[/img] Auf Grund der ungewollten Pausen wollten wir Mittwoch richtig Kilometer machen. 600km waren angepeilt, doch es sollte ganz anders kommen...
Bei der kleinen Bierrunde merkte Pannen-Peter noch dezent an, dass sein Hinterreifen kurz vorm Ende ist. Meeeeeiiiin Gott, sowas prüft man doch vorher, aber nein. Er wollte nach Bozen fahren um den wechseln zu lassen. Wir meinten das ginge noch, die Flanken reichen auch noch zum fahren Damit war die Sache vom Tisch. Auch dass sollte sich Mittoch egalisieren
3. Tag (Mittwoch, a.k.a "der Chaostag")
Es sollte der schlimmste aller Tage werden. Wie immer früh eine gescheite Mahlzeit. Diesmal haben wir Stöckchen gezogen, wer eine Tasche mit Regenkombi etc mitnimmt, in der Region garnicht so undumm. Die Wahl fiel auf Carlo
Also fuhren wir "leider" erstmal über den Passo Valles und Passo Rolle weiter Richtung Süden. Vor einem kleinen Ort Namens Arsiè bogen wir auf einen kleinen Schleichweg ab. Links war eine zerklüftete Steinwand und rechts ein Flussverflauf. Als wir dort einbogen, stand am Straßenrand ein lustiger Italiener mit Kopftuch, oberkörperfrei, Shorts und Turnschuhen. Der Ellenbogen war bandagiert und sah uns zu, als wir vorbei fuhren. Er sollte noch eine große Rolle spielen. Einen Kilometer nach der grad genannten Straße merkten wir, dass Peter nicht mehr im Rückspielt zu sehen war. Jaja, Peter... In dem Moment dachte ich, er klebt irgendwo an der Wand, wobei das Tempo von knapp 40 km/h nichts schlimmeres befürchten lies. Zurück gefahren, da stand Peter mit dem Italiener - Hinterreifen platt! Hat er sich irgendeinen spitzen Stein eingefahren und der hat den Reifen aufgeschlitzt. Pleiten, Pech und Peter. Da standen wir nun, mitten in Italien, inner Pampa mit einem platten Hinterreifen. Zum Glück(!) war Ohmar da. Liebevoll von uns Luigi genannt, da Ohmar nicht sehr italienisch klingt Wie es sich für einen Italiener gehört, sprach er auch nur italienisch.
Aber mit Händen und Füßen, ringen und reden ging es erstaunlich gut. Er meinte in seinem Dorf oben gibt es einen Reifenhändler mit Werkstatt. Ich bin als Erkundungskommando vorgeritten um die Lage zu sondieren. Ergo, es gab eine Werkstatt mit einem Reifenmontiergerät, sonst nix. Zurück gefahren und die Sache geschildert. Luigi war immerschon am Telefonieren, angeblich hat seine Schwester einen Transporter und könne das Motorrad abholen. Da es nur 2 km waren und Peter ein kräftiges Kerlchen ist, haben Peter und Luigi den Hobel dann nach Arsiè geschoben. Später erzählte er, dass eine Pritsche angehalten und sie mitgenommen hat. Peter und sein Hobel hinten auf der Ladefläche, das gibts auch nur in Italien In der Zwischenzeit sind Musi und Carlo nach Feltre gefahren, in der Hoffnung einen 180er Hinterreifen kaufen zu können. In der Zwischenzeit hab ich mich bei knapp 30°C bis auf die Buchsen ausgezogen und den Pelz gebräunt.
Eine Stunde später kamen dann Musi und Carlo wieder, natürlich ohne Reifen. Jedoch konnten sie in einer Werkstatt einen für den nächten Tag bestellen. Peter hatte sich in der Zwischenzeit gemeldet, wir sollen zu Luigi kommen, er macht für uns Mittag [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01184.JPG[/img] Saustark der Mann! Wir also nach Arsiè gefahren und bei Luigi eingekehrt. Er uns mit Getränken, frischen Käse und abgehangener Salami beköstigt. Danach gabs Nudeln, Kaffee und Kuchen Er stellte uns dann noch seinen Laptop hin, wo wir nach Wetter und Adressen suchen konnten. Ebenfalls hilfreich war der Google Translater, Deutsch-Italienisch mit Sprachausgabe. Das Ding ist Gold wert! So machten wir aus, dass Peter eine Nacht in Arsiè unterkommt und Morgen dann zu uns stößt. Soweit der Plan. Gegen 1400 wollte der Reifenhändler aus Feltre anrufen ob er den Reifen besorgen kann. Luigi natürlich immernoch am Telefonieren... Als grad krankgeschriebener Fernfahrer und passionierter Motorradfahrer war er öfters in München unterwegs und wollte natürlich nur das Beste. Kontakter hatte er auch ohne Ende. So bekam er einen befreundeten Reifenhändler an die Schnur, wo einer von denen Deutsch konnte. Wir unser Problem geschildert und er schaut was er machen kann. Der Reifenhändler aus Feltre hat sich nicht gemeldet und wir wollten zu dritt weiterfahren. Carlo hat Peter sein Handy gegeben, weil der Storch seins im Hotel hat liegen lassen. Das sollte sich später noch rächen
Wir satteln unsere Böcke und wollten grad losmachen, als wir von Luigi gestoppt wurden. Einer seiner Freunde kann einen 180er Reifen noch heute besorgen und Peter wäre um 1700 fertig. Krasses Ding dachten wir uns! Gesagt, getan - wir haben dann zu 3 unsere Runde weiter südlich fertig gedreht (nicht so spektakulär) und waren nach 2 Stunden ungefähr wieder auf Höhe Feltre und wollten Richtung Hotel fahren. Dabei wollten wir natürlich soviel schöne Straßen wie möglich mitnehmen und fuhren die Passstraße del Grigno. Recht enge, aber sehr gut ausgebaute Straße, kaum Verkehr, gesperrt für Busse und LKWs. Die ersten Kurven gefahren und los, Kameras drauf und weiter. Und der Fluch der Kamera schlug wieder zu. Carlo hatte eine Kamera und ich dahinter auch. Problem war, dass hier ein Kehre in einem Tunnel war! Krasses Pferd, nass wars da auch. Carlo ist die Kurve zu weit außen angefahren, leicht weggerutscht und dummerweise gebremst, Karre stellt sich auf und prallt im grob 30° Winkel in die Mauer ein. Dabei gibt er noch so einen Randrefektor mit, ist aber nicht ausgerutscht, lediglich aufrecht dagegengefahren. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01195.JPG[/img] Sah echt nicht wild aus, Lenker und Maske waren lediert. Sind dann aus dem Tunnel gefahren und erstmal den Schaden begutachtet.Tja, sah noch gut aus, für die Verhältnisse. Dann den Pass langsam weiter hoch gefahren und in der nächsten Stadt angehalten. Carlo meinte, er könnte nicht so weiterfahren, dann sahen wir erst, dass bei grader Lenkerstellung das Vorderrad auf halb 11 Stand. Gabel komplett verzogen -.- Nungut, was jetzt? Glücklicherweise ist Carlo ADAC Plus Mitglied, wie wir alle AUßER PETER, der im ACE was auch immer ist.
Nunja, wollten dort anrufen, nur wo ist Carlos Telefon? RICHTIG, das hat der Peter. Musi's Handy genommen und ADAC angerufen, dann Carlos Freundin das sie ihm die Nummern vom Bruder/Vater auf Musis Handy schickt und trallala. Ein ewiges hin und her bis wir die Nummern hatten, weil Carlo sich abholen lassen wollte. Ewiges trara, dann sind wir 200m weiter hoch in eine Pizzaria gefahren und was essen&trinken. Dort weiter telefoniert (die Rechnung will ich nicht sehen ).
Nach 2 Stunden kam dann der italienische Abschlepper, der aber perfekt fürs transportieren von Moppeds ausgerüstet ist, wirklich! [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-100_0012.JPG[/img] Sowas sieht man hier selten, Hut ab! Natürlichen waren wir sofort das Stadtgeschehen, kanpp 20 Einwohner bestaunten den Abtransport. Nachdem alles "fertig" war, wollten wir echt nur noch Heim. Navi sagt 1,5h Fahrtzeit und es war schon kurz vor 2000, jab das wird dunkel... Nungut, da ich meine auf Solobetrieb umgerüstet habe, nahm ich Carlos Hecktasche und er bei Musi drauf. Dann da rumgegurkt bis wir wieder bei Passo Rolle waren. Komm, da geht noch was, also ich meine Kamera an und schön den Soziusbetrieb vor mir schön gefilmt, sehr feine Sache. In dem oberen Dorf am Pass wurde es dunkler und ging, natürlich passend zum Tag, übelst mit Schütten an. Fassen wir zusammen: 2 Moppeds mit 3 Personen, 2100 Uhr, knapp 1800m ü.N auf einem italienischen Pass und Platzregen. Aber zum Glück hatten wir ja (schlau schlau) unsere Regenkombis mit. Oben am Passen angekommen wollten wir diese anlegen, als wir Blaulicht sahen. "s...TsssTsss...e, die werden doch nicht den Pass dicht gemachten haben?". Vor meinem geistigen Auge sah ich uns schon den Pass wieder runter und 40km Umweg fahren. Zum Glück wars nur ein LKW, der gefährlich in einer Kurve stand. Puuhhh. Also Kombis an, Kippchen geraucht und weiter gings im Blindflug den Rolle runter UND natürlich den Valles hoch und hinten wieder runter - anders gings halt nicht. Gegen 2130 waren wir trotz eines Fuches in Querverkehr recht trocken und sau froh wieder am Hotel angekommen. Peter kam sofort runter und das erste Bier gabs direkt im Regen. Ein Tag zum niederknien!
Pannenpeter erzählte dann noch das restliche von Luigi. Der in Feltre bestellte Reifen würde mit Luigis Hilfe recht "pronto" abbestellt (hätte 175€ gekostet) und er hat einen neuen für 120€ inkl. aufziehen und wuchten dank Luigis Bekannten ergaunert. Daraufhin gabs dann Bier und ne Flasche Kreuter auf Peters Kosten. Konnten wir uns auch gönnen, da am nächsten Tag wegen des Anrufes der Werkstatt wegen Carlos Hobel Start erst gegen 1200 geplant war. Ich sag euch, Luigi war ein Geschenk des Himmels! Peter wollte ihm danach noch 50€ geben, für einfach alles und so. Er konnte ihm grad so 30 zustecken, für die Umkosten. Dafür haben wir E-Mail und so ausgetauscht und ihm zum Oktoberfest eingeladen
Ja, aus 600km wurden schlussendlich rund 150 - dazu aber einen Reifenplatzer, einen Wandkuschler mit späterem Wolkenbruch. Starker Tag, nicht mehr-nicht weniger.
4. Tag (Donnerstag)
Erstmal sacken lassen.
Frühstück und auf die Anrufe von ADAC und Werkstatt warten. Schlussendlich haben wir gegen 1200 Carlo nach Falcade runter gefahren mit Hecktasche, er nahm den Bus nach Bozen und von dort aus hat er einen Mietwagen bekommen. Der Hobel wird nach Dtl. überführt. Bis alles aber soweit war, gab es unzählige Telefonate. Gut, nun gings zu dritt weiter zurück Richtung Norden. Hatten uns für diesen Tag die Sella Runde vorgenommen. Mehrere Pässe mehr oder weniger in einem großen Kreis. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1191.JPG[/img] Sehr geil, wenn da nicht ein Radrennen wäre! Ungelogen, den Berg Richtung Passo Sella war voll mit knapp 1000 Rennradfahrern. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1207.JPG[/img] Großes Kino, also in Schrittgeschwindigkeit an denen vorbei. Teilweise wurden wir Überholt, teilweise haben die unsere Linie geschnitten und ich hab ich hab sogar einen abgeräumt - kann ich mir aber nicht vorstellen. Nach mir die Sinnflut. Nett war jedoch anzusehen, wie mehrere Radfahrer an einem Porsche Carrera RS vorbeigezogen sind. Tja, die Welt ist manchmal ungerecht. Oben angekommen wurde wieder das obligatorische "Pass-Bild" geschossen und weiter gings über das Grödner Joch [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1209.JPG[/img] und hin zum Würzjoch. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1220.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1223.JPG[/img] Zwischenzeitlich hatten wir Pannenpeter mal wieder verloren, weil er im Verkehr stecken geblieben war. Sonst alles in Butter. Abend sind wir dann nochmals den Jaufenpass gefahren und übernachteten wieder in St. Marin wie am ersten Tag. Nach kurzer Tourbesprechung und allgemein die letzten Tage, wie es mit Carlo weitergeht und so, und einigen Biers, gings in die Falle.
5. Tag (Freitag=Heimritt)
Das übliche, Frühstück, Böcke satteln und los. Auf Grund der ganzen Vorkommnisse waren wir alle relativ Platt und sind mehr oder minden den kürzesten Weg, parallel zur Brennerautobahn gefahren, über Innsbruck und Scharnitz zurück nach deutsches Laaaand. Pünklich beim Grenzübergang leuchtete bei mir die Motormanagementleuchte auf. Auch das noch... Das erste mal wieder schneller als 120 fahren und schon geht das Birnchen an oder was?! Egal, im Fahrverhalten habe ich nichts gemerkt, nichts hat gerochen oder sonst was. Alles wie vorher, nur mit Lämpchen. Gegen 1400 waren wir wieder in München. Puh - geschafft! Dacn dem Willkommenskippchen und dem Abladen der Hecktaschen habe ich schnell den Fehlerspeicher ausgelesen: P1080. Gut im WHB nachgeschaut, Auspuff Schmitterlingsklappenventil-haumichblau-mopped. Egal, Speicher gelöscht, beim nächten Mal fliegt das Ding raus.
Alles in allem eine schöne Tour, schöne Strecken, nette Leute und immer was zu erzählen. Sicherlich hätte ich alles noch ausführlicher beschreiben können, aber irgendwann reichts auch mir Bei unklarheiten könnt ihr mir ja schreiben.
Danke für Zulesen.
Ich empfehle mich,
eucher Rick James
Hier mal ein Bild, wie die Kameraposition ist [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-100_0019.JPG[/img]
Zur Vorgeschichte:
Seit geraumer Zeit kam uns vier die Idee mal eine schöne Woche im sonnigen Italien zu nehmen. 2 von uns waren die Jahre davor auch schon in der Ecke, daher waren alle begeistert und sofort dabei. Das ganze wurde mit mehreren
Hopfenkaltschorlen besiegelt und bestritten.
Die Teilnehmer:
Musi - Suzuki GSXR 1000 Streetfighter
Carlo - Kawasaki ER 6n
Peter - Kawasaki Ninja 636
Felix - Daytona 675
0. Tag (Sonntag, Vorbereitung)
Extra wegen des Urlaubs bin ich schon gegen 1800 in München angereist. Vorher noch auf der Bahn abgelichtet worden - Passbilder folgen wohl demnächst. Dementsprechend war ich schonmal gut gestimmt. Egal, dacht ich mir, morgen sitz de aufm Bock und dann gehts nur noch vorwärts. Gesagt getan, aber erst einmal Tasche packen. Die Wahl fiel auf eine Hecktasche von SW-Motech. Sehr gelungene Sache, kaum spürbar und schnell auf und abgesattelt. Stauraum ist auch vorhanden, also rein mit dem Zeugs. Nur, was nimmt man auf eine Motorradtour mit?!
Meine Wahl viel auf eine diverse Auswahl von Socken, Unterwäsche und Shirts. Badehode und Handtuch, Straßenschuhe und Waschzeug war auch noch dabei. Sogar die dumme Regenkombi sowie Kettenspray und Motoröl kamen mit; die Regenkombi sollte noch zum Einsatz kommen.
1. Tag (Montag)
Der Wecker läutet kurz nach 7 Uhr in der früh. Für kronische Langschläger wie mich natürlich mitten in der Tiefschlafphase. Egal, heut gehts los. Also, raus aus den Federn und Kaffeemaschine an. Nach 2 Tassen Kaffee und der guten Morgen Kippe kerte langsam leben in den Kadaver. Peter kam rum und wir sattelten die Bikes. Musi kam kurze Zeit später um die Ecke und Carlo haben wir draußen vor der Uni getroffen. So gegen 9 gings dann zusammen los. Erste Station war Unterhaching, weil Peter irgend was bei seiner Freundin vergessen hatte. Auf dem Weg dahin kam mir mein Vorderreifen recht komisch vor. Als ob es eiern würde. Schwer zu beschreiben. Nur einmal eingeredet, kriegt man sowas schlecht weg.
Bei Peters Freundin angekommen, standen Carlo und ich davor. Ein netter, älterer Opa sah uns missmutig an und fragte, wo es denn hingeht. "Nach Italien!" sagten wir und er schaute sich die Bikes an. Die Pause nutze ich um das Vorrad zu prüfen und der Opa fragte, ob alles in Ordnung ist. Habe ihm halt gesagt, das es etwas eiert. Und er sagte einkalt: "Sicher dass das Rad eiert und nicht du?". Alter bin ich aus den Latschen gekippt, nicht schlecht! Komischerweise hat das Rad danach bei der Fahrt nicht mehr geeiert Danke an dieser Stelle!
Erklärtes Tagesziel war Falcade in Italien, also hieß es Kilometer machen. Auf die A95 Richtung Garmisch, dann Richtung Mittenwald und Scharnitz rüber nach Österreich. Kurz vor dem Grenzübertritt hielt Peter vor mir an und fuhr an den Seitenstreifen in eine Bucht. Ich natürlich vorbei gedonnert, aber schnell umgedreht. "Irgendwie ruckelt die" meinte er. Nix lief aus oder sonst was. Naja, die Maschine stand knapp 3 Wochen, da fiel unsere Prognose auf evtl. schlechten Sprit oder nen zugesetzten Benzinfilter. Also weiter, wird sich wegfahren...
Demnach gings weiter übers Kühtai, und der Name hats in sich. Plötzlich stand eine Herde bimmelnder Kühe mitten auf der Bahn. Wenn man da reinkachelt hat mans auch erlebt. Nunja, oben auf der Ebene haben wir Kurz gehalten, weils Peters Mopped immernoch nicht richtig lief, trotz neuem Sprit. Also nächste Kawa-Werkstatt gesucht. Die hatten noch 20 Minuten Mittagspause, also warten... Nach der Öffnung wurde aber schnell klar, dass die Jungs da keine Ahnung haben. Jedoch haben sie uns eine weitere (und letzte in der Gegend) Adresse von einem Kawa-Händler in Imst gegeben. Natürlich war und da schon fast klar, dass wir den Zeitplan nicht halten können. Wir wollten Richtung Sölden weiter, nur ist Imst in der anderen Richtung. Egal, also hin da. Eeeeewig die Werke gesucht, aber es sollte sich lohnen. Gleich rein da und das Diagnosegerät angeschlossen. "4x Fehler: Nockenwellensensor". Als ich das gesehen habe, dachte ich für Peter ist der Urlaub jetzt schon vorbei. Doch der Mechaniker wollte selber mal fahren. Er sich die Jacke angezogen und ein Klippnummernschild hinten dran gehangen. Sau stark! Einfach mit 2 Spanngurten festgeklipst. Ideal für schnelle Fluchtversuche [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1184.JPG[/img]
Als er wiederkam bestätigte er Peters ruckeln bis 6000 Upm. Dann hat er nen Bekannten angerufen, er meinte was mir Drosselklappen. Da gabs wohl mal eine Rückrufaktion, die nicht gemacht wurde. Uns wurde das zu lang und haben Peter das heutige Tagesziel erklärt und ihm eine Karte gegeben, dass er ggf. nachkommt, denn so bringt das keinen weiter. Gesagt getan, Musi, Carlo und ich düsen weiter und Peter deaktiviert mit dem Mech irgendwelche Hilfsdrosselklappen.
Wir jetzt zu dritt fuhren Richtung Timmelsjoch weiter. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01127.JPG[/img] Wegen finanzieller Probleme der örtlichen Gemeide werden einem da als Motorradfahrer 12€ abgeknöpft. Was will man machen, schöner kommt man selten nach Italien. Am Passo Rombo dann noch ein Beweisfoto gemacht und weiter Richtung St. Martin, unserem neuen Tagesziel. Dort in einem Motel eingecheckt, Taschen runter von den Böcken und gleich den Jaufenpass geknallt. Glücklicherweise hatten wir zwei HD-Actioncams dabei, die unsere Fahrt in diversen Situation recht gut wieder gibt [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01130.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1188.JPG[/img] Oben auf der Spitze angekommen haben wir eine SMS von Peter bekommen, er ist in St. Martin. Wir sind den Jaufenpass hinten wieder runter und zurück oben an der Spitze haben wir Peter getroffen, der auf Grund total offener Hilfsdrosselklappen jetzt einen Sound Jenseits von gut und böse hat. Wir waren jedenfalls froh das alle wieder dabei sind. Also wieder runter nach St. Martin und in der hiesigen Dorfbrauerei abgesackt. Irgendwann dann fertig in die Kiste gefallen, denn morgen solls ja weiter gehen.
2. Tag (Dienstag)
Bei bestem Wetter haben wir uns das Frühstück reingezogen und die Böcke gesattelt. Weiter Richtung Süden ging es dann weiter. Über Bozen und dann über sehr schöne Straßen/Pässe nach Falcade. Mittag gabs an einer Art Berg Kirche, hab zwischenzeitlich die Orientierung verloren [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01140.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01142.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01151.JPG[/img] Jedenfalls hats Peter mal wieder erwischt. Bei einer Passstraße Bergauf schätzt er die erste Kehre total falsch ein, das Hinterrad qualmt und der Motor heult auf. Zum Glück noch so rechtzeitig, dass er vor der Mauer zum stehen kommt. Der Junge hat echt das Pech gepachtet... Trotzdem ist ihm nichts passiert, zum Glück. Trotzdem ist alles auf HD festgehalten Dann in Falcade angekommen, Zimmer bezogen und die Taschen abgemacht. So deutlich geschmeidiger am Heck haben wir noch ein Ründchen gedreht. Highlight war der Passo Rolle. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01157.JPG[/img] Geiler Asphalt, schnelle und langsame Kurven, durch eine nicht all zu krasse Steigung hoch wie runter super zu fahren. Wer mal in der Ecke ist, absolut empfehlenswert! Um weiter zu unserem Hotel zukommen mussten wir leider noch den Passo Valles [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01162.JPG[/img] fahren Herrlich, egal in welche Richtung man fährt, erst müss immer ein Pass bewältigt werden! Bei leichtem Sonnenuntergang fuhren wir noch kurz in die Stadt um Treibstoff für die Säuferrotte zu besorgen. Dabei fuhr Peter hinter Carlo, Carlo bremst plötzlich und Peter schaltet zu langsam --> üüübelster Stoppi! Der Junge hats echt erlebt. Musi und ich sind dahinter fahren und sind fast vom Bock gefallen - herzhaft hab ich selten gelacht. Beim gemütlichen Bier und schöner Aussicht am Hotel wurde die Tour für den nächten Tag geplant. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01164.JPG[/img] Auf Grund der ungewollten Pausen wollten wir Mittwoch richtig Kilometer machen. 600km waren angepeilt, doch es sollte ganz anders kommen...
Bei der kleinen Bierrunde merkte Pannen-Peter noch dezent an, dass sein Hinterreifen kurz vorm Ende ist. Meeeeeiiiin Gott, sowas prüft man doch vorher, aber nein. Er wollte nach Bozen fahren um den wechseln zu lassen. Wir meinten das ginge noch, die Flanken reichen auch noch zum fahren Damit war die Sache vom Tisch. Auch dass sollte sich Mittoch egalisieren
3. Tag (Mittwoch, a.k.a "der Chaostag")
Es sollte der schlimmste aller Tage werden. Wie immer früh eine gescheite Mahlzeit. Diesmal haben wir Stöckchen gezogen, wer eine Tasche mit Regenkombi etc mitnimmt, in der Region garnicht so undumm. Die Wahl fiel auf Carlo
Also fuhren wir "leider" erstmal über den Passo Valles und Passo Rolle weiter Richtung Süden. Vor einem kleinen Ort Namens Arsiè bogen wir auf einen kleinen Schleichweg ab. Links war eine zerklüftete Steinwand und rechts ein Flussverflauf. Als wir dort einbogen, stand am Straßenrand ein lustiger Italiener mit Kopftuch, oberkörperfrei, Shorts und Turnschuhen. Der Ellenbogen war bandagiert und sah uns zu, als wir vorbei fuhren. Er sollte noch eine große Rolle spielen. Einen Kilometer nach der grad genannten Straße merkten wir, dass Peter nicht mehr im Rückspielt zu sehen war. Jaja, Peter... In dem Moment dachte ich, er klebt irgendwo an der Wand, wobei das Tempo von knapp 40 km/h nichts schlimmeres befürchten lies. Zurück gefahren, da stand Peter mit dem Italiener - Hinterreifen platt! Hat er sich irgendeinen spitzen Stein eingefahren und der hat den Reifen aufgeschlitzt. Pleiten, Pech und Peter. Da standen wir nun, mitten in Italien, inner Pampa mit einem platten Hinterreifen. Zum Glück(!) war Ohmar da. Liebevoll von uns Luigi genannt, da Ohmar nicht sehr italienisch klingt Wie es sich für einen Italiener gehört, sprach er auch nur italienisch.
Aber mit Händen und Füßen, ringen und reden ging es erstaunlich gut. Er meinte in seinem Dorf oben gibt es einen Reifenhändler mit Werkstatt. Ich bin als Erkundungskommando vorgeritten um die Lage zu sondieren. Ergo, es gab eine Werkstatt mit einem Reifenmontiergerät, sonst nix. Zurück gefahren und die Sache geschildert. Luigi war immerschon am Telefonieren, angeblich hat seine Schwester einen Transporter und könne das Motorrad abholen. Da es nur 2 km waren und Peter ein kräftiges Kerlchen ist, haben Peter und Luigi den Hobel dann nach Arsiè geschoben. Später erzählte er, dass eine Pritsche angehalten und sie mitgenommen hat. Peter und sein Hobel hinten auf der Ladefläche, das gibts auch nur in Italien In der Zwischenzeit sind Musi und Carlo nach Feltre gefahren, in der Hoffnung einen 180er Hinterreifen kaufen zu können. In der Zwischenzeit hab ich mich bei knapp 30°C bis auf die Buchsen ausgezogen und den Pelz gebräunt.
Eine Stunde später kamen dann Musi und Carlo wieder, natürlich ohne Reifen. Jedoch konnten sie in einer Werkstatt einen für den nächten Tag bestellen. Peter hatte sich in der Zwischenzeit gemeldet, wir sollen zu Luigi kommen, er macht für uns Mittag [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01184.JPG[/img] Saustark der Mann! Wir also nach Arsiè gefahren und bei Luigi eingekehrt. Er uns mit Getränken, frischen Käse und abgehangener Salami beköstigt. Danach gabs Nudeln, Kaffee und Kuchen Er stellte uns dann noch seinen Laptop hin, wo wir nach Wetter und Adressen suchen konnten. Ebenfalls hilfreich war der Google Translater, Deutsch-Italienisch mit Sprachausgabe. Das Ding ist Gold wert! So machten wir aus, dass Peter eine Nacht in Arsiè unterkommt und Morgen dann zu uns stößt. Soweit der Plan. Gegen 1400 wollte der Reifenhändler aus Feltre anrufen ob er den Reifen besorgen kann. Luigi natürlich immernoch am Telefonieren... Als grad krankgeschriebener Fernfahrer und passionierter Motorradfahrer war er öfters in München unterwegs und wollte natürlich nur das Beste. Kontakter hatte er auch ohne Ende. So bekam er einen befreundeten Reifenhändler an die Schnur, wo einer von denen Deutsch konnte. Wir unser Problem geschildert und er schaut was er machen kann. Der Reifenhändler aus Feltre hat sich nicht gemeldet und wir wollten zu dritt weiterfahren. Carlo hat Peter sein Handy gegeben, weil der Storch seins im Hotel hat liegen lassen. Das sollte sich später noch rächen
Wir satteln unsere Böcke und wollten grad losmachen, als wir von Luigi gestoppt wurden. Einer seiner Freunde kann einen 180er Reifen noch heute besorgen und Peter wäre um 1700 fertig. Krasses Ding dachten wir uns! Gesagt, getan - wir haben dann zu 3 unsere Runde weiter südlich fertig gedreht (nicht so spektakulär) und waren nach 2 Stunden ungefähr wieder auf Höhe Feltre und wollten Richtung Hotel fahren. Dabei wollten wir natürlich soviel schöne Straßen wie möglich mitnehmen und fuhren die Passstraße del Grigno. Recht enge, aber sehr gut ausgebaute Straße, kaum Verkehr, gesperrt für Busse und LKWs. Die ersten Kurven gefahren und los, Kameras drauf und weiter. Und der Fluch der Kamera schlug wieder zu. Carlo hatte eine Kamera und ich dahinter auch. Problem war, dass hier ein Kehre in einem Tunnel war! Krasses Pferd, nass wars da auch. Carlo ist die Kurve zu weit außen angefahren, leicht weggerutscht und dummerweise gebremst, Karre stellt sich auf und prallt im grob 30° Winkel in die Mauer ein. Dabei gibt er noch so einen Randrefektor mit, ist aber nicht ausgerutscht, lediglich aufrecht dagegengefahren. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-DSC01195.JPG[/img] Sah echt nicht wild aus, Lenker und Maske waren lediert. Sind dann aus dem Tunnel gefahren und erstmal den Schaden begutachtet.Tja, sah noch gut aus, für die Verhältnisse. Dann den Pass langsam weiter hoch gefahren und in der nächsten Stadt angehalten. Carlo meinte, er könnte nicht so weiterfahren, dann sahen wir erst, dass bei grader Lenkerstellung das Vorderrad auf halb 11 Stand. Gabel komplett verzogen -.- Nungut, was jetzt? Glücklicherweise ist Carlo ADAC Plus Mitglied, wie wir alle AUßER PETER, der im ACE was auch immer ist.
Nunja, wollten dort anrufen, nur wo ist Carlos Telefon? RICHTIG, das hat der Peter. Musi's Handy genommen und ADAC angerufen, dann Carlos Freundin das sie ihm die Nummern vom Bruder/Vater auf Musis Handy schickt und trallala. Ein ewiges hin und her bis wir die Nummern hatten, weil Carlo sich abholen lassen wollte. Ewiges trara, dann sind wir 200m weiter hoch in eine Pizzaria gefahren und was essen&trinken. Dort weiter telefoniert (die Rechnung will ich nicht sehen ).
Nach 2 Stunden kam dann der italienische Abschlepper, der aber perfekt fürs transportieren von Moppeds ausgerüstet ist, wirklich! [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-100_0012.JPG[/img] Sowas sieht man hier selten, Hut ab! Natürlichen waren wir sofort das Stadtgeschehen, kanpp 20 Einwohner bestaunten den Abtransport. Nachdem alles "fertig" war, wollten wir echt nur noch Heim. Navi sagt 1,5h Fahrtzeit und es war schon kurz vor 2000, jab das wird dunkel... Nungut, da ich meine auf Solobetrieb umgerüstet habe, nahm ich Carlos Hecktasche und er bei Musi drauf. Dann da rumgegurkt bis wir wieder bei Passo Rolle waren. Komm, da geht noch was, also ich meine Kamera an und schön den Soziusbetrieb vor mir schön gefilmt, sehr feine Sache. In dem oberen Dorf am Pass wurde es dunkler und ging, natürlich passend zum Tag, übelst mit Schütten an. Fassen wir zusammen: 2 Moppeds mit 3 Personen, 2100 Uhr, knapp 1800m ü.N auf einem italienischen Pass und Platzregen. Aber zum Glück hatten wir ja (schlau schlau) unsere Regenkombis mit. Oben am Passen angekommen wollten wir diese anlegen, als wir Blaulicht sahen. "s...TsssTsss...e, die werden doch nicht den Pass dicht gemachten haben?". Vor meinem geistigen Auge sah ich uns schon den Pass wieder runter und 40km Umweg fahren. Zum Glück wars nur ein LKW, der gefährlich in einer Kurve stand. Puuhhh. Also Kombis an, Kippchen geraucht und weiter gings im Blindflug den Rolle runter UND natürlich den Valles hoch und hinten wieder runter - anders gings halt nicht. Gegen 2130 waren wir trotz eines Fuches in Querverkehr recht trocken und sau froh wieder am Hotel angekommen. Peter kam sofort runter und das erste Bier gabs direkt im Regen. Ein Tag zum niederknien!
Pannenpeter erzählte dann noch das restliche von Luigi. Der in Feltre bestellte Reifen würde mit Luigis Hilfe recht "pronto" abbestellt (hätte 175€ gekostet) und er hat einen neuen für 120€ inkl. aufziehen und wuchten dank Luigis Bekannten ergaunert. Daraufhin gabs dann Bier und ne Flasche Kreuter auf Peters Kosten. Konnten wir uns auch gönnen, da am nächsten Tag wegen des Anrufes der Werkstatt wegen Carlos Hobel Start erst gegen 1200 geplant war. Ich sag euch, Luigi war ein Geschenk des Himmels! Peter wollte ihm danach noch 50€ geben, für einfach alles und so. Er konnte ihm grad so 30 zustecken, für die Umkosten. Dafür haben wir E-Mail und so ausgetauscht und ihm zum Oktoberfest eingeladen
Ja, aus 600km wurden schlussendlich rund 150 - dazu aber einen Reifenplatzer, einen Wandkuschler mit späterem Wolkenbruch. Starker Tag, nicht mehr-nicht weniger.
4. Tag (Donnerstag)
Erstmal sacken lassen.
Frühstück und auf die Anrufe von ADAC und Werkstatt warten. Schlussendlich haben wir gegen 1200 Carlo nach Falcade runter gefahren mit Hecktasche, er nahm den Bus nach Bozen und von dort aus hat er einen Mietwagen bekommen. Der Hobel wird nach Dtl. überführt. Bis alles aber soweit war, gab es unzählige Telefonate. Gut, nun gings zu dritt weiter zurück Richtung Norden. Hatten uns für diesen Tag die Sella Runde vorgenommen. Mehrere Pässe mehr oder weniger in einem großen Kreis. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1191.JPG[/img] Sehr geil, wenn da nicht ein Radrennen wäre! Ungelogen, den Berg Richtung Passo Sella war voll mit knapp 1000 Rennradfahrern. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1207.JPG[/img] Großes Kino, also in Schrittgeschwindigkeit an denen vorbei. Teilweise wurden wir Überholt, teilweise haben die unsere Linie geschnitten und ich hab ich hab sogar einen abgeräumt - kann ich mir aber nicht vorstellen. Nach mir die Sinnflut. Nett war jedoch anzusehen, wie mehrere Radfahrer an einem Porsche Carrera RS vorbeigezogen sind. Tja, die Welt ist manchmal ungerecht. Oben angekommen wurde wieder das obligatorische "Pass-Bild" geschossen und weiter gings über das Grödner Joch [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1209.JPG[/img] und hin zum Würzjoch. [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1220.JPG[/img] [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-CIMG1223.JPG[/img] Zwischenzeitlich hatten wir Pannenpeter mal wieder verloren, weil er im Verkehr stecken geblieben war. Sonst alles in Butter. Abend sind wir dann nochmals den Jaufenpass gefahren und übernachteten wieder in St. Marin wie am ersten Tag. Nach kurzer Tourbesprechung und allgemein die letzten Tage, wie es mit Carlo weitergeht und so, und einigen Biers, gings in die Falle.
5. Tag (Freitag=Heimritt)
Das übliche, Frühstück, Böcke satteln und los. Auf Grund der ganzen Vorkommnisse waren wir alle relativ Platt und sind mehr oder minden den kürzesten Weg, parallel zur Brennerautobahn gefahren, über Innsbruck und Scharnitz zurück nach deutsches Laaaand. Pünklich beim Grenzübergang leuchtete bei mir die Motormanagementleuchte auf. Auch das noch... Das erste mal wieder schneller als 120 fahren und schon geht das Birnchen an oder was?! Egal, im Fahrverhalten habe ich nichts gemerkt, nichts hat gerochen oder sonst was. Alles wie vorher, nur mit Lämpchen. Gegen 1400 waren wir wieder in München. Puh - geschafft! Dacn dem Willkommenskippchen und dem Abladen der Hecktaschen habe ich schnell den Fehlerspeicher ausgelesen: P1080. Gut im WHB nachgeschaut, Auspuff Schmitterlingsklappenventil-haumichblau-mopped. Egal, Speicher gelöscht, beim nächten Mal fliegt das Ding raus.
Alles in allem eine schöne Tour, schöne Strecken, nette Leute und immer was zu erzählen. Sicherlich hätte ich alles noch ausführlicher beschreiben können, aber irgendwann reichts auch mir Bei unklarheiten könnt ihr mir ja schreiben.
Danke für Zulesen.
Ich empfehle mich,
eucher Rick James
Hier mal ein Bild, wie die Kameraposition ist [img]http://dl.dropbox.com/u/20581238/k-100_0019.JPG[/img]