Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
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Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Vielleicht kann ja einer den Knoten in meinem Hirn auflösen:
Bisher war mein Gedankengang bezüglich Reifen, Mischung und Temperatur so:
1. Je tiefer der Reifendruck, desto mehr walkt der Reifen, desto heisser wird er auch. Deshalb Reifendruck vor Autobahnfahrten erhöhen, damit der Reifen nicht überhitzt und übermäßig abnutzt.
Daraus folgt dann auch: Je kälter die Außentemperatur bzw. Asphalttemperatur, desto niedriger wählt man den Druck, damit der Reifen mehr walkt und auf Temperatur kommt.
Jetzt les ich hier aber die Empfehlung, den Druck bei höherer Temperatur zu senken: http://carsten-merz.blogspot.de/p/reifen-seminar.html
2. Je softer die Mischung, desto klebriger ist der Reifen bei "Normaltemperatur" (so 20° halt). Das heisst, ein softer Reifen klebt bei niedrigen Außentemperaturen besser. Er überhitzt aber schneller und nutzt auch schneller ab.
Jetzt hab ich mal auf der Metzeler Seite geschaut und die unterscheiden da noch nach Vorder- und Hinterreifen. Für Vorne würde meine Überlegung / mein Halbwissen zutreffen (Empfehlung: je kälter desto soft). Hinten ist es aber genau andersrum - warum?
http://www.metzeler.com/site/de/products/tyres-catalogue/Racetec-INTERACT-K0-K1-K2.html
Bisher war mein Gedankengang bezüglich Reifen, Mischung und Temperatur so:
1. Je tiefer der Reifendruck, desto mehr walkt der Reifen, desto heisser wird er auch. Deshalb Reifendruck vor Autobahnfahrten erhöhen, damit der Reifen nicht überhitzt und übermäßig abnutzt.
Daraus folgt dann auch: Je kälter die Außentemperatur bzw. Asphalttemperatur, desto niedriger wählt man den Druck, damit der Reifen mehr walkt und auf Temperatur kommt.
Jetzt les ich hier aber die Empfehlung, den Druck bei höherer Temperatur zu senken: http://carsten-merz.blogspot.de/p/reifen-seminar.html
2. Je softer die Mischung, desto klebriger ist der Reifen bei "Normaltemperatur" (so 20° halt). Das heisst, ein softer Reifen klebt bei niedrigen Außentemperaturen besser. Er überhitzt aber schneller und nutzt auch schneller ab.
Jetzt hab ich mal auf der Metzeler Seite geschaut und die unterscheiden da noch nach Vorder- und Hinterreifen. Für Vorne würde meine Überlegung / mein Halbwissen zutreffen (Empfehlung: je kälter desto soft). Hinten ist es aber genau andersrum - warum?
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Ich habs auch immer so gemacht,dass ich bei kälteren Temps härter geworden bin obwohl ich mich gefragt habe warums die Motogp genau umgekehrt macht!?
Dazu mal eine Dunlop Tabelle:http://www.bike-promotion.de/pdf/reifen2012/Mischungen%20-%20Temperaturen%20-%20Reifendruck%20Stand%202012-03-31.pdf
Interessant ist,dass die tab mir bei den Hinterreifen recht gibt,bei Vorderreifen aber keine Angaben macht...
Was is`n jetzt
Dazu mal eine Dunlop Tabelle:http://www.bike-promotion.de/pdf/reifen2012/Mischungen%20-%20Temperaturen%20-%20Reifendruck%20Stand%202012-03-31.pdf
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Also ich nehm bei kalten Temps auch härtere bzw. unter 10 Grad auch dann den Hypersportreifen.
Wenns heisser wird geh ich mit dem Luftdruck Kalt runter damit ich heiss wieder etwa da bin wo ich hin will.
Grüße
Wenns heisser wird geh ich mit dem Luftdruck Kalt runter damit ich heiss wieder etwa da bin wo ich hin will.
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
flip85 hat geschrieben:Also ich nehm bei kalten Temps auch härtere bzw. unter 10 Grad auch dann den Hypersportreifen.
Wenns heisser wird geh ich mit dem Luftdruck Kalt runter damit ich heiss wieder etwa da bin wo ich hin will.
Grüße
Kann ich so unterschreiben!Auch das man vorne weicher fährt als hinten weil die Antribskräfte fehlen welche Temp. in den reifen bringen is klar.
Aber warum zum Teufel weicher werden bei fallenden Temp????
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Eigentlich ganz einfach.
Soft/medium/hard hat zunächst einmal nicht mit der Temperatur zu tun, sondern nur mit der verwendeten Gummimischung. Angegeben in shore Härte. Zeigt Dir also wie weich/hart der Reifen ist. Die Shore Härte ist Temperaturabhängig. Je heißer desto weicher wird sie. Genormt ist sie glaube ich auf 20°C.
Neben der Härte der Gummimischung ist ein weiterer Aspekt eines Reifens das Temperaturfenster in dem die Gummimischung funktioniert. Straßenreifen bewegen sich da zwischen 10 und 40°C. Hypersport zwischen 30 und 50 und Rennreifen zwischen 60 und max. 90°C.
Auf der Rennstrecke gilt der Leitsatz: "Liegst Du in der Mauer, wars bestimmt der Pilot Power."
Warum? Ganz einfach, der Reifen ist zwar weich genug für die Rennstrecke aber sein Temperaturfenster ist um Welten (!) zu niedrig. Selbst bei 3°C Außentemperatur funktioniert das nicht und der Reifen wird zu warm. (Selbst erfahren müssen...) Selbst bei ganz niedrigen Reifendrücken wird er zu heiß.
Jetzt haben wir Härte & Temperatur. Nun kommt der Druck.
Luft dehnt sich aus wenn sie warm wird. Das Volumen will also zunehmen. Macht es auch einen gewissen Grad. Da sich die Luft aber im Reifen befindet und sich nicht vollständig ausdehnen kann, steigt der Druck im Reifen. Die Walkarbeit der Karkasse nimmt dabei zwar ab, richtig, aber durch den höheren Druck und damit der höheren Temperatur nimmt die Viskosität der Gummimischung zu. Der Reifen wird "weicher" (dynamische shore Härte). Die Walkarbeit der Lauffläche steigt stark. Dadurch erhitzt sich der Reifen noch mehr und damit verbunden steigt der Druck noch mehr. Das ganze geht so lange bis sich die Zunahme der Temperatur durch Reibung und Walkarbeit und die Abkühlrate in der Waage halten. Jetzt haben wir Heißdruck, Heißtemperatur und Heißhärte. Wenn alles gut gegangen ist befinden wir uns im richtigen Temperaturfenster. Wenn nicht können wir mit dem Reifen nicht mehr den optimalen mechanischen Grip erzeugen, da er sich wenn er zu heiß ist, anfängt zu zersetzen (aufreißen) oder wenn er zu kalt ist nicht die richtige "dynamische" shore härte hat.
Heißt im Klartext. Druck hoch => Reifen wird heißer. Druck runter => Reifen wird kälter.
Die Reifenhersteller geben da recht gute Anhaltswerte für ihre Reifen ab. Diese sind ein guter Wert um zu starten. Die richtige Reifentemperatur hängt dann von vielen Faktoren ab, z.B. Reibwert der Straße, Funktion der Feder & Dämpfer Einheiten, dem Fahrer (!) usw. usw.
Soft/medium/hard hat zunächst einmal nicht mit der Temperatur zu tun, sondern nur mit der verwendeten Gummimischung. Angegeben in shore Härte. Zeigt Dir also wie weich/hart der Reifen ist. Die Shore Härte ist Temperaturabhängig. Je heißer desto weicher wird sie. Genormt ist sie glaube ich auf 20°C.
Neben der Härte der Gummimischung ist ein weiterer Aspekt eines Reifens das Temperaturfenster in dem die Gummimischung funktioniert. Straßenreifen bewegen sich da zwischen 10 und 40°C. Hypersport zwischen 30 und 50 und Rennreifen zwischen 60 und max. 90°C.
Auf der Rennstrecke gilt der Leitsatz: "Liegst Du in der Mauer, wars bestimmt der Pilot Power."
Warum? Ganz einfach, der Reifen ist zwar weich genug für die Rennstrecke aber sein Temperaturfenster ist um Welten (!) zu niedrig. Selbst bei 3°C Außentemperatur funktioniert das nicht und der Reifen wird zu warm. (Selbst erfahren müssen...) Selbst bei ganz niedrigen Reifendrücken wird er zu heiß.
Jetzt haben wir Härte & Temperatur. Nun kommt der Druck.
Luft dehnt sich aus wenn sie warm wird. Das Volumen will also zunehmen. Macht es auch einen gewissen Grad. Da sich die Luft aber im Reifen befindet und sich nicht vollständig ausdehnen kann, steigt der Druck im Reifen. Die Walkarbeit der Karkasse nimmt dabei zwar ab, richtig, aber durch den höheren Druck und damit der höheren Temperatur nimmt die Viskosität der Gummimischung zu. Der Reifen wird "weicher" (dynamische shore Härte). Die Walkarbeit der Lauffläche steigt stark. Dadurch erhitzt sich der Reifen noch mehr und damit verbunden steigt der Druck noch mehr. Das ganze geht so lange bis sich die Zunahme der Temperatur durch Reibung und Walkarbeit und die Abkühlrate in der Waage halten. Jetzt haben wir Heißdruck, Heißtemperatur und Heißhärte. Wenn alles gut gegangen ist befinden wir uns im richtigen Temperaturfenster. Wenn nicht können wir mit dem Reifen nicht mehr den optimalen mechanischen Grip erzeugen, da er sich wenn er zu heiß ist, anfängt zu zersetzen (aufreißen) oder wenn er zu kalt ist nicht die richtige "dynamische" shore härte hat.
Heißt im Klartext. Druck hoch => Reifen wird heißer. Druck runter => Reifen wird kälter.
Die Reifenhersteller geben da recht gute Anhaltswerte für ihre Reifen ab. Diese sind ein guter Wert um zu starten. Die richtige Reifentemperatur hängt dann von vielen Faktoren ab, z.B. Reibwert der Straße, Funktion der Feder & Dämpfer Einheiten, dem Fahrer (!) usw. usw.
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Ach so, noch was. Luftdruck immer heiß angeben.
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Auch ndas war mir gossteils alles schon klar,aber warum gibts jetzt Unterschiede zwischen vorne und hinten!?
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Würde dann bedeuten, dass man den Ractec K3 auf der Straße mit etwas mehr Druck fahren kann, damit er mehr Temperatur bekommt. Auf der Metzeler Page steht für die Tona 2.4 vo. und 2.5 hi. Hab jetzt 2.5 vo. und 2.7 hi. reingemacht, denkt ihr das bringt was?
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
So ich hab nochma den Googleaparrat angeschmissen und fand folgendes:
"Am Hinterradreifen löst sich bei hohem Tempo die Lauffläche ab, die Maschine schlingert, pendelt und kommt nur mit Mühe knitterfrei zum Stehen. Warum? Weil Reifen egal welcher Konstruktion bei zu geringem Luftdruck stark walken, sich durch die innere Reibung der Karkass-und Gürtellagen enorm erhitzen und sich letzendlich die aufvulkanisierte Lauffläche ablösen kann. Eine ziemlich heikle Panne."
Gefunden bei BMW Online: http://www.motorradonline.de/motorradreifen/beratung-brreifenluftdruck/106756
Ich bin also nach wie vor der Meinung: weniger Druck = mehr Heiss. Wenn die Außentemperatur also kühl ist und man fühlt schon und sieht auch am Abriebbild, dass die Pelle nicht vernünftig arbeitet, geht man mit dem Reifendruck etwas runter.
@KaiHawaii: Mittlerweile glaube ich, dass das Kokolores ist, was auf der Seite von diesem Carsten steht. Möglicherweise einfach nen Tippfehler oder so. Ich schreib ihn gleich mal im R4F an. Wenn Du mehr Temperatur im Reifen haben willst, würde ich persönlich den Luftdruck aus oben beschriebenem Grund senken.
@DaVogel: Danke für die Mühe. Jetzt wissen wir zwar wie es abläuft, aber die Erklärung warum vorne und hinten genau entgegengesetzt die Mischungen empfohlen werden, steht noch aus. Also wieso empfiehlt man vorne "je kälter desto soft" und hinten "je kälter desto hart" ?
"Am Hinterradreifen löst sich bei hohem Tempo die Lauffläche ab, die Maschine schlingert, pendelt und kommt nur mit Mühe knitterfrei zum Stehen. Warum? Weil Reifen egal welcher Konstruktion bei zu geringem Luftdruck stark walken, sich durch die innere Reibung der Karkass-und Gürtellagen enorm erhitzen und sich letzendlich die aufvulkanisierte Lauffläche ablösen kann. Eine ziemlich heikle Panne."
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Ich bin also nach wie vor der Meinung: weniger Druck = mehr Heiss. Wenn die Außentemperatur also kühl ist und man fühlt schon und sieht auch am Abriebbild, dass die Pelle nicht vernünftig arbeitet, geht man mit dem Reifendruck etwas runter.
@KaiHawaii: Mittlerweile glaube ich, dass das Kokolores ist, was auf der Seite von diesem Carsten steht. Möglicherweise einfach nen Tippfehler oder so. Ich schreib ihn gleich mal im R4F an. Wenn Du mehr Temperatur im Reifen haben willst, würde ich persönlich den Luftdruck aus oben beschriebenem Grund senken.
@DaVogel: Danke für die Mühe. Jetzt wissen wir zwar wie es abläuft, aber die Erklärung warum vorne und hinten genau entgegengesetzt die Mischungen empfohlen werden, steht noch aus. Also wieso empfiehlt man vorne "je kälter desto soft" und hinten "je kälter desto hart" ?
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Erst einmal Thema Druck und Temperatur:
Es ist definitiv (!) so, dass Du bei höheren Aussen-/Streckentemperaturen mit dem Druck runter gehen musst,
da der Reifen per se sich schneller aufheizt. Erklärung s.o.
Thema vorne soft/medium/hart oder umgekehrt bei kalt/warm/heiss:
Ist abhängig vom jeweiligen Reifenhersteller, wie die ihre Mischungen backen.
Ich fahre zum Beispiel auf der RS vorne Conti, nur Slick in soft, egal ob warm oder kalt. Hinten Dunlop D211
oder D212, je kälter desto härter.
Obiges gilt für Rennstrecke, ausschliesslich, das Prinzip ist aber auch für die Strasse übertragbar.
Der Beitrag, den Du über Google gefunden hast, ist wohl eher aus dem Zusammenhang gerissen. Einen Strassen-/
Tourenreifen mit z.B. nur 1.5 bar über die BAB zu scheuchen, ist fahrlässig, da weit ausser (= unter-) halb des vorgesehen
Luftdrucks.
Der logische Verstand sagt einem dann schon, was passiert, wenn ein solch belasteter Reifen auf ein 300 kg Tourenschiff
und 180 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit trifft.
Es ist definitiv (!) so, dass Du bei höheren Aussen-/Streckentemperaturen mit dem Druck runter gehen musst,
da der Reifen per se sich schneller aufheizt. Erklärung s.o.
Thema vorne soft/medium/hart oder umgekehrt bei kalt/warm/heiss:
Ist abhängig vom jeweiligen Reifenhersteller, wie die ihre Mischungen backen.
Ich fahre zum Beispiel auf der RS vorne Conti, nur Slick in soft, egal ob warm oder kalt. Hinten Dunlop D211
oder D212, je kälter desto härter.
Obiges gilt für Rennstrecke, ausschliesslich, das Prinzip ist aber auch für die Strasse übertragbar.
Der Beitrag, den Du über Google gefunden hast, ist wohl eher aus dem Zusammenhang gerissen. Einen Strassen-/
Tourenreifen mit z.B. nur 1.5 bar über die BAB zu scheuchen, ist fahrlässig, da weit ausser (= unter-) halb des vorgesehen
Luftdrucks.
Der logische Verstand sagt einem dann schon, was passiert, wenn ein solch belasteter Reifen auf ein 300 kg Tourenschiff
und 180 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit trifft.
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Also Allem bis jetzt Geschriebenem kann ich zu 90% zustimmem.
Da auf die Frage warum vorne weicher werden keiner eine Antwort hat heisst das für mich ,ich mach alles wie bisher und werde härter wenns kälter wird...
Ausserdem kann ich sowieso frühestens in 2 Monaten wieder fahren,dann ists eh heiss.
Da auf die Frage warum vorne weicher werden keiner eine Antwort hat heisst das für mich ,ich mach alles wie bisher und werde härter wenns kälter wird...
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
super thread !
könnte man das evtl. in den Reifen FAQ dings mit anpinnen ??
ich verstehe zwar (noch) nur die Hälfte aber es wird mit jedem lesen besser
könnte man das evtl. in den Reifen FAQ dings mit anpinnen ??
ich verstehe zwar (noch) nur die Hälfte aber es wird mit jedem lesen besser
Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
Ich verstehe den ganzen Heck-Meck nicht so ganz
War es nicht schon immer so:
Weniger Druck = Reifen kühler
Hoher Druck = Reifen wärmer
...oder hat sich in den letzten Jahren was an der physikalischen Grundgesetzen geändert
War es nicht schon immer so:
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
MadMax hat geschrieben:Ich verstehe den ganzen Heck-Meck nicht so ganz
War es nicht schon immer so:
Weniger Druck = Reifen kühler
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...oder hat sich in den letzten Jahren was an der physikalischen Grundgesetzen geändert
Ne, sag ich ja. Nicht verwirren lassen
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Re: Reifenfragen Thema kalt/warm und soft/hart
So einfach ist das eben nicht...
Man findet eben öfter die Begründung mit dem walken (wie ich das auch schon seit immer gedacht habe) um bei kalten Temperaturen mit dem Luftdruck runter zu gehen. Auch ich find das nach wie vor logisch.
Diese beiden Tatsachen stehen sich halt jetzt gegenüber. Ich erkläre mir das nach meinen Google-Orgien mittlerweile so.
Vorab, es gibt drei "Meßsituationen":
1) kalt = 20° bzw. Außentemperatur
2) warm = 80° etwa nach 1 Stunde Heizdecken drauf
3) heiß = ? Der Druck auf der Strecke.
Das Ziel ist IMMER den optimalen heiß-Druck zu erreichen, ihn also im Temperaturfenster des Reifens zu halten. Nehmen wir mal an, das walken nimmt überhaupt keinen Einfluss... dann also jetzt folgendes Beispiel:
Sagen wir mal es ist April, wir haben 10° Außentemperatur und es ist bewölkt. Wir machen die Heizdecken drauf, hauen 2.0, 2.0 Bar drauf, fahren und der Reifen funktioniert prima Ballerina auf der Strecke. Da er sich durchs fahren kaum noch aufheizt, wegen des kühlen Wetters bleibt es auch heiß bei 2.0 Bar.
Zwei Monate später fahren wir auf die gleiche Strecke mit dem gleichen Fahrstil, es hat 28° und Sonne. Der Asphalt ist also bestimmt bei 60°. Wir machen wieder die Decken drauf und pumpen 2.0 Bar rein, haben also 2.0 Bar warm. Wir fahren raus und nach 1-2 Runden merken wir, die Pelle funktioniert überhaupt nicht. Warum? Durch die höheren Außentemperaturwerte ist der Heißdruck während des Fahrens auf 2.3 Bar angestiegen. Die dadurch sich ändernden Eigenschaften des Reifens (ob wirs nun walken, tanzen oder springen nennen) haben bewirkt, dass der Reifen aus dem Temperaturfenster gefallen ist. Ob er temperaturmäßig nach oben oder unten rausgefallen ist, ist eigentlich schnurzpiepsegal. Fakt ist, bei 2.3 funktioniert er nicht.
Also was ist die logische Konsequenz? Richtig, wir gehen trotz gestiegener Außentemperatur mit dem Druck vor dem Fahren runter, auch wenn der Reifen dadurch mehr arbeitet. Wichtig ist eben nur, ihn auf 2.0 Bar (in diesem Beispiel) heiß zu bringen, denn da funktioniert er.
So hab ich mir das jetzt mal hergeleitet... keine Ahnung obs stimmt? Die Beispielwerte sind frei erfunden.
Warum man jetzt auf der Autobahn höheren Druck fahren soll, kann ich mir noch nicht so richtig erklären. Aber es ist wohl so, dass das auch nochmal ne ganz andere Belastung ist (nämlich nur punktuell in der Mitte). Ich denke eher, dass das Ziel hierbei ist die Aufstandsfläche des Reifens zu verkleinern. Dadurch rückt wahrscheinlich das mit dem Walken in der Fahrsituation mehr ins Rampenlicht?
Wie gesagt, alles nur gefährliches Halbwissen...
Man findet eben öfter die Begründung mit dem walken (wie ich das auch schon seit immer gedacht habe) um bei kalten Temperaturen mit dem Luftdruck runter zu gehen. Auch ich find das nach wie vor logisch.
Diese beiden Tatsachen stehen sich halt jetzt gegenüber. Ich erkläre mir das nach meinen Google-Orgien mittlerweile so.
Vorab, es gibt drei "Meßsituationen":
1) kalt = 20° bzw. Außentemperatur
2) warm = 80° etwa nach 1 Stunde Heizdecken drauf
3) heiß = ? Der Druck auf der Strecke.
Das Ziel ist IMMER den optimalen heiß-Druck zu erreichen, ihn also im Temperaturfenster des Reifens zu halten. Nehmen wir mal an, das walken nimmt überhaupt keinen Einfluss... dann also jetzt folgendes Beispiel:
Sagen wir mal es ist April, wir haben 10° Außentemperatur und es ist bewölkt. Wir machen die Heizdecken drauf, hauen 2.0, 2.0 Bar drauf, fahren und der Reifen funktioniert prima Ballerina auf der Strecke. Da er sich durchs fahren kaum noch aufheizt, wegen des kühlen Wetters bleibt es auch heiß bei 2.0 Bar.
Zwei Monate später fahren wir auf die gleiche Strecke mit dem gleichen Fahrstil, es hat 28° und Sonne. Der Asphalt ist also bestimmt bei 60°. Wir machen wieder die Decken drauf und pumpen 2.0 Bar rein, haben also 2.0 Bar warm. Wir fahren raus und nach 1-2 Runden merken wir, die Pelle funktioniert überhaupt nicht. Warum? Durch die höheren Außentemperaturwerte ist der Heißdruck während des Fahrens auf 2.3 Bar angestiegen. Die dadurch sich ändernden Eigenschaften des Reifens (ob wirs nun walken, tanzen oder springen nennen) haben bewirkt, dass der Reifen aus dem Temperaturfenster gefallen ist. Ob er temperaturmäßig nach oben oder unten rausgefallen ist, ist eigentlich schnurzpiepsegal. Fakt ist, bei 2.3 funktioniert er nicht.
Also was ist die logische Konsequenz? Richtig, wir gehen trotz gestiegener Außentemperatur mit dem Druck vor dem Fahren runter, auch wenn der Reifen dadurch mehr arbeitet. Wichtig ist eben nur, ihn auf 2.0 Bar (in diesem Beispiel) heiß zu bringen, denn da funktioniert er.
So hab ich mir das jetzt mal hergeleitet... keine Ahnung obs stimmt? Die Beispielwerte sind frei erfunden.
Warum man jetzt auf der Autobahn höheren Druck fahren soll, kann ich mir noch nicht so richtig erklären. Aber es ist wohl so, dass das auch nochmal ne ganz andere Belastung ist (nämlich nur punktuell in der Mitte). Ich denke eher, dass das Ziel hierbei ist die Aufstandsfläche des Reifens zu verkleinern. Dadurch rückt wahrscheinlich das mit dem Walken in der Fahrsituation mehr ins Rampenlicht?
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